

// documenta Archiv Kassel
Die documenta, seit ihrem Bestehen die immer noch größte und wohl auch bedeutendste Ausstellung aktueller bildender Kunst, gab den Anlass für die Gründung des documenta Archivs in Kassel. 1961 von Arnold Bode, dem Initiator der documenta ins Leben gerufen, ist das Archiv mit der Dokumentation und wissenschaftlichen Bearbeitung von internationaler Gegenwartskunst betraut. Als eine der bedeutendsten Spezialbibliotheken Deutschlands zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts hält das Archiv Bücher, Ausstellungskataloge, Zeitschriften und anderweitiges Pressematerial zu mehr als 80.000 Künstlern und Künstlerinnen für die Forschung und den interessierten Laien bereit.
Neben der Bibliothek enthält der Archivbestand im Kern eine umfangreiche Materialsammlung zu den bisher zwölf documenta-Ausstellungen. Mit ihren Archivalien wie z. B. den Ausstellungskonzepten, Rechnungsführungen, Korrespondenzen mit den Künstlern sowie Presseausschnitten, Katalogen und Kleinschriften hält die Dokumentation reichhaltiges Material zum Studium der Kunst und des Ausstellungswesens nach 1945 bereit. Ein Bildarchiv und eine Videothek vervollständigen die Informationsquellen mit audiovisuellen Medien. Die Organisation von dokumentarischen Ausstellungen gehört ebenso zum Tätigkeitsfeld des documenta Archivs wie die Durchführung wissenschaftlicher Kongresse und die Herausgabe einer Publikationsreihe. Die Bestände umfassen bisher in der Bibliothek 30.000 Monographien, 60.000 Kataloge (2.000 Neuanschaffungen jährlich) und 150 laufende Zeitschriften; in der documenta-Dokumentation 2.000 Akten, 250.000 Zeitungsausschnitte und 150.000 Einladungskarten und im Medienarchiv 3.000 Videotitel, 450 DVD’s und ca. 40.000 Dias/Fotos. Im Rahmen von mediaartbase.de wird das documenta Archiv besonders gefährdete Originalkunstvideos von documenta-Künstlern, Künstlerinterviews, aber auch Mitschnitte von seltenen dokumentarischen Fernsehbeiträgen in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk digitalisieren.
Projektpartner: Karin Stengel
weitere Informationen unter www.documentaarchiv.de
// Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest präsentiert jährlich ca. 220 internationale Dokumentarfilme, experimentelle und künstlerische Arbeiten sowie Medieninstallationen und audiovisuelle Performances. Seit 1989 sammelt das Festival das eingegangene Sichtungsmaterial sowie eine Auswahl der in den Programmen der jeweiligen Festivalausgabe präsentierten Filme und Videos. Darunter befinden sich Arbeiten renommierter Filmemacher/innen und Künstler/innen genauso wie Arbeiten junger Nachwuchskünstler/innen, klassische Dokumentarfilme genauso wie Experimentalfilme mit dokumentarischem Ansatz. Damit spiegelt der Bestand an Videomaterial im Archiv des Festivals zweifelsohne die Entwicklung des dokumentarischen Schaffens der letzten 20 Jahre wider. Dieser Bestand beläuft sich auf circa 2.000 Arbeiten. Er ist für das Festival von sehr hohem Wert, da er einen ständigen Zugriff auf die Arbeiten aus dem Festivalprogramm seit 1989 ermöglicht. Dies ist beispielsweise von Bedeutung, wenn auf Anfrage oder aus Eigeninitiative kuratierte Programme zusammengestellt werden, die das Festival, einzelne Künstler/innen oder bestimmte Themen bei anderen Veranstaltungen repräsentieren. Darüber hinaus erreichen das Festival zahlreiche Rechercheanfragen für Filmreihen sowie für wissenschaftliche Arbeiten. Zum 25jährigen Jubiläum des Kasseler Dokfestes ermöglichte genau dieser Bestand, die Jubiläums-DVD "Berührungspunkte" zu konzipieren, die mit den 33 darauf vertretenen Arbeiten aus den Jahren 1987 bis 2007 einen ersten Einblick in das audiovisuelle Archiv des Festivals geben.
weitere Informationen unter: www.filmladen.de/dokfest
Projektpartner: Gerhard Wissner, Franziska Lantermann